Die vergangene Woche war, und das klingt nun wirklich trauriger, als es tatsächlich ist, nicht so aufregend. Das Wetter war, was nun in diesem sogenannten Sommer keine Überraschung mehr ist, einfach mies. Bei all dem Nass, Kalt und Grau hat sich selbst die Sonne kaum rausgetraut. Kann ich gut verstehen. Und so habe ich es ihr oft gleich getan und mich meist direkt nach der Arbeit ebenfalls zu Hause versteckt. Wir klagen ja ziemlich häufig über das Wetter – entweder ist es zu warm, zu nass, zu kalt, zu windig, zu hell und und und. Aber was in diesem Sommer hier abgeht, ist wirklich schon eine bodenlose Frechheit. Ihr müsst wissen, dass ich nicht der Mensch bin der jammert, wenn es heiß draußen ist. Von mir wird niemals jemand die Worte „puh, heute ist es viel zu heiß!“ hören. Zu heiß gibt es bei mir einfach nicht. Wenn es also schon mal draußen schön ist, dann werde ich einen Teufel tun und mich darüber beschweren, dass es zu schön ist. Meinetwegen kann es auch das ganze Jahr über 40 Grad sein. Damit kann ich sehr gut um, alles gar kein Problem für mich. Dafür sinkt mein „Gute-Laune-Meter“ allerdings sehr schnell, sobald es unter 20 Grad sind – wenn dann noch Regen und/oder Wind dazu kommt…
Meine Laune in der vergangenen Woche war also eher schlecht als recht und so kam es nun eben auch, dass ich nicht so viel gerissen habe. Und deswegen habe ich euch auch kaum etwas zu erzählen. Außer euch interessiert, wie die erste Staffel von „Game of Thrones“ zu Ende gegangen ist, warum Cameron aus Modern Family eine Frau küsst und was man alles abgefahrenes mit einem Skimboard anfangen kann. Das sind nämlich die Dinge, mit denen ich mich bis zum Wochenende beschäftigt habe! Und wäre Winter, dann wäre das alles auch total schön. Aber es ist eben nicht Winter, sondern die schönste Jahreszeit die es gibt. Eigentlich. Also Petrus, reiß Dich jetzt endlich mal zusammen, du Holzkopf!
Ein Fünkchen Hoffnung
Aber, aber liebe Leute – ich lag natürlich nicht nur 7 Tage herum und habe das Wetter verflucht. Wir sind nämlich am Freitag in die Heimat gefahren, um zu schauen, ob das Wetter vielleicht immer nur da schlecht ist, wo ich wohne… (lol) Normalerweise sollte das eigentlich ein Witz sein, aber das Wetter war in Kiel tatsächlich gar nicht so schlecht und so stand unserem Vorhaben, uns mal im Windsurfen auszuprobieren, nichts im Wege. Und das habe ich jetzt einfach so dahin gesagt, als wäre es das leichteste von der Welt. Könnte man auch meinen, schließlich komme ich aus Kiel und hatte quasi 30 Jahre lang eine Meerflatrate – aber manchmal muss man eben… Nun ja, wegziehen oder älter werden, um solche Dinge auszuprobieren. Ist so!
Der aufmerksame Leser weiß natürlich, dass ich es eigentlich inzwischen kennen und drauf haben sollte, mich in einen Neo zu pressen. Als man mir jedoch mitteilte, dass ich die Wahl zwischen einer 38 oder 46 habe.. Hier bleibt nun sehr viel Platz für Fantasie. Ich weiß!
Innerhalb kürzester Zeit saß ich also auf einem riesigen (waren die wirklich schon immer so groß???) Surfboard in einem sehr, sehr engen Neoprenanzug und sollte mittels Körperspannung mein Gewicht so in Position bringen, dass ich schön und elegant auf den Wellen reite. Der Neo schnitt mir in den Hals und ich hatte wirklich Probleme zu atmen, sollte aber auf meine Körperspannung achten!? Ganz ehrlich, ich wäre einfach nur froh, wenn ich nicht ersticke oder es einen lauten Knall gibt und ich nackt mit einem geplatzten Neoprenanzug um die Beine gewickelt im Meer stehe. Natürlich dauerte es nicht lange, bis ich wie ein nasser Sack im Wasser landete. Aber mein Eifer war geweckt und ich wollte es unbedingt schaffen, ein paar Meter zu fahren. Ich fiel, ich krabbelte wieder aufs Board, ich fiel, holte mir ein Veilchen und ich stand wieder auf. Und es machte Spaß. So unfassbar viel Spaß! Und ja, wenn man ausblendet, dass man kaum Luft bekommt und ein bisschen auf die Spannung im Körper achtet, dann gleitet man übers Wasser, wie es sonst wohl nur Jesus konnte. Oder Vögel, wenn sie kurz davor sind, sich einen Fisch zu schnappen… Unfassbar! Wir hatten alle so viel Spaß, dass wir uns entschieden haben, einen gesamten Kurs im Windsurfen zu belegen. Ich will das richtig können und ich will übers Wasser gleiten und ich will, dass dieser Sommer niemals wieder aufhört. Einen richtigen Sommer, in dem ich den ganzen Tag auf dem Wasser sein kann und mir die Größe 38 ohne Atemnot passt. Ja, das will ich!
Soundtrack der Woche: The Drums – Lets Go Surfing
Erkenntnis der Woche:
Ich passe endlich wieder in eine 38! YES!!!*
An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an Chris von Watersport Brasilien! Wir hatten unfassbar viel Spaß bei Euch – ihr seid großartig und werden schon bald wieder bei euch sein! #notsponsored!!!
*zumindest fast